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Impressionen

Impressionen Oktober 2019

Am 11. Oktober spazierte Förster Neumann mit mir, dem neuen Vorstand und Beirat Korbinian Bernt durch den Gerechtigkeitswald Flacht. Hier reichen wir die Bilder dieses Spazierganges nach:

Zustand des Waldes:

Der Gerechtigkeitswald Flacht (GWF) lässt sich in mehrere Zonen einteilen. Zonen mit Buchen und Mischbestand sehen verhältnismäßig gut aus und weisen viel Naturverjüngung auf. Trockenschäden an den Buchen ließen sich in dieser Jahreszeit nicht mehr beurteilen und müssen im Frühjahr 2020 begutachtet werden. Die Zonen mit jungen Fichtenbeständen sind in einer Monokultur angelegt und müssen ausgedünnt werden. Zur Erklärung hier ein Video der Waldhilfe:

https://www.waldhilfe.de/warum-waldpflege/

In den Zonen mit älteren Fichtenbeständen hingegen hat sich bereits der Borkenkäfer breit gemacht. Viele Bäume mussten im Jahr 2019 gefällt werden und man kann schon jetzt vielen Bäumen ansehen, dass diese Entwicklung auch 2020 kein Ende nehmen wird.

Positiv zu erwähnen ist, dass im Gerechtigkeitswald Flacht einiges an Totholz stehen gelassen wurde. Dieses bietet vielen Lebewesen des Waldes, wie zum Beispiel Insekten und Spechten einen wertvollen Lebensraum. Von bereits abgestorbenen Bäumen geht keine Borkenkäfer Gefahr mehr aus, vielmehr leisten diese „Hotels“ einen wichtigen Beitrag zum Gleichgewicht, da sie den natürlichen Gegenspielern des Borkenkäfers Unterschlupf bieten können.

Vereinzelt gibt es im Gerechtigkeitswald Flacht auch besondere Baumexemplare, wie eine kleine Gruppe von alten Eichen und sogar eine Elsbeere. Die Elsbeere ist eine mittlerweile in Deutschland sehr seltene Baumart und das größte aller einheimischen Rosengewächse. In ihrem lateinischen Name Sorbus torminalis steckt das Wort Bauchschmerzen (torminalis), weil die Beeren gegen Krankheiten im Magen-Darm-Bereich helfen. Deswegen ist die Elsbeere auch unter dem Namen Ruhrbaum bekannt. Das weitausladende, tiefgründige Wurzelwerk dieser Baumart lockert den Boden und festigt das Terrain für benachbarte Baumarten. Elsbeerblüten ziehen viele Insekten an und sind eine bedeutende Bienenweide. Die Früchte bieten im Herbst Nahrung für viele bei uns überwinternde Vogelarten. Das Laub verrottet rasch und trägt somit zur Verbesserung des Waldbodens bei. Die Elsbeere verträgt Trockenheit sehr gut und ist deshalb interessant für den Waldbau im Klimawandel.

Ihnen ist aufgefallen, dass sich in der Bildergalerie kein Bild der Elsbeere wiederfindet? Gehen Sie gerne selbst auf die Suche!

Herzlichst Ihr Vorstand,

Melanie Bernt

Melanie Bernt

Von Melanie Bernt

Ich bin seit kurzem Vorstand des Gerechtigkeitswald Flacht, ein wenig länger Produktmanagerin für Medizinprodukte und am längsten studierte Biologin. Eigentlich schreibe ich wissenschaftliche Publikationen, oder begleite Medizinprodukte auf Ihrem Weg von der Vermarktung bis hin zur Ausmusterung. Doch "durch geheime Bande knüpft die Natur das Schicksal der Sterblichen an das der Wälder." (Moreau de Jonnès)